Wer mich auf Instagram begleitet weiß, dass ich seit längerem die Pausenbrote für meine Familie selbst backe. Begonnen hat das lustigerweise wie bei vielen anderen während der heißen Corona-Phase. Da es nirgends Mehl gab habe ich nach Alternativen gesucht und mit Hefewasser und Sauerteig experimentiert. Auf dem Blog von Happyserendipity bin ich dann auf Lievito Madre gestolpert, einem italienischen Sauerteig aus Weizenmehl (also hell) – der ist super für Pizzateig und helle Brote.

Brot aus Ruchmehl mit Sauerteig

Auf dem tollen Plötzblog bin ich dann über das Rezept vom Cranzahler Sauerteigruchbrot gestolpert – und war neugierig was Ruchmehl eigentlich ist. Ruchmehl – auch Schweizer Mehl – ist ein Mehl bei dem ca. 80% der Schalen im Mehl mit vermahlen sind. Es ist also eine Art Vollkornmehl, Brote die aus Ruchmehl gebacken werden halten länger frisch und bleiben knusprig.

Da ich diese Woche 2 Tage geschäftlich unterwegs bin, und nicht mein normales Alltagsbrot in der Wochenmitte nachbacken kann wollte ich einmal ein größeres und länger haltbares Brot backen. Meine Familie mag kein Roggenbrot, also habe ich eine Mischung aus Dinkelmehl, Dinkel-Ruchmehl und normalen Weizenmehl 550 verwendet. Obwohl ich nur 1/2 TL Backmalz dazugegeben habe, ist die Kruste dieses Brotes grandios geworden.

Das Brot entstand in Anlehnung des Rezeptes vom Plötzblog – ich habe aber Mehlsorten und Brotgewürze angepasst.

Das Brot reicht für 1 Woche Pausenbrote für 3 Personen (meine Kinder und mein Mann nehmen immer klassische Brote mit).

Ruchmehlbrot mit Lievito Madre

Zutaten
  

Sauerteigansatz

  • 300 g Weizenmehl 550
  • 250 g Dinkelruchmehl
  • 550 g Wasser warm
  • 66 g Lievito Madre
  • 1/2 TL Backmalz
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Brotgewürz
  • 30 g Salz
  • 300 g Wasser 45°C
  • 400 g Weizenruchmehl
  • 400 g Dinkelruchmehl

Anleitungen
 

  • Den Lievito aus dem Kühlschrank erst mit dem warmen Wasser schaumig aufrühren, dann mit dem Mehl vermischen und 6-8 Stunden warm stellen. Ich stelle die Schüssel dazu in den Backofen und schalte nur das Licht ein (unbedingt schauen, dass die Temperatur ausgestellt ist, ich habe schon mehre Sauerteige aus Versehen in Beton verwandelt). Wenn der Sauerteig sich ungefähr verdoppelt hat und auch Blasen wirft ist er fertig.
  • Die Mehle vom Hauptteig mit dem Wasser verrühren und ca. 30 min stehen lassen (Autolyse, hierdurch wird der Teig schön klebrig). Dann sämtliche Zutaten zu einem noch leicht flüssigen Teig verrühren, mit meiner Küchenmaschine dauert das ca. 10-15 min. Der Teig ist deutlich flüssiger als mein sonstiger Brotteig - also bitte nicht wundern. Wieder in den Ofen stellen.
  • Dehnen und falten nach 30, 60 und 90 min - nach 2 h sollte der Teig nochmal deutlich gewachsen sein. Um das Volumen nicht zu verlieren wird der Teig nicht laminiert, sondern nur etwas rund oder oval gewirkt und kommt jetzt ins Gärkörbchen.
  • Im Kühlschrank bei max 7 Grad über Nacht kalt gären lassen.
  • 2 Backbleche in den Ofen stellen und den Ofen auf 250 Grad vorheizen. Das Brot vorsichtig auf das obere Backblech packen und sofort 2 Tassen Wasser auf das untere Blech (dampft sofort) 5 min bei 250°C backen, dann Temperatur auf 200°C runter drehen. Ca 80 min backen.
  • Das Brot auf einem Gitter auskühlen lassen - das schafft meine Familie natürlich nie und ich muss meiner Tochter immer den warmen Knust abschneiden.
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