Immer wenn es anfängt Draußen kalt und grau zu werden bekomme ich Lust auf Gerichte mit viel Umami, also alles was deftig, kräftig und dunkel ist. Bei mir sind das dann oft Suppen und Brühen, aber auch Gerichte mit vielen Pilzen oder auch Fleisch. Das kommt bei uns eigentlich eher selten auf den Tisch, und die Mengen an Fleisch die ich bei dieser Suppe in der Hand hatte reichen sonst für mindestens 1 Woche.
Das Geheimnis einer guten Rinderbrühe ist tatsächlich einfach nur Zeit. So eine Brühe kocht insgesamt gerne 12 h und länger, wer genug ansetzt hat aber einen tollen Vorrat (eingefroren oder in Gläsern eingekocht).
Bei dieser Brühe wollte ich tatsächlich mal so viel wie möglich verwerten, also habe ich die mitgekochte Rinderbrust fein säuberlich auseinandergenommen und in Ravioli gefüllt. Die durften dann noch in der Brühe mitziehen und wurden anschliessend schick aufgegossen.
Wie Ihr auf dem Video seht, ist das auch ein perfektes “Angeber-Gericht”. Wenn Freunde oder Familie am Tisch sitzen, serviert Ihr die Teller mit dein eingesetzten Ravioli. Die heiße Brühe füllt Ihr in eine schöne Kanne und gießt am Tisch an… das macht Eindruck und die Gefahr vom Daumen in der Suppe beim Servieren ist automatisch reduziert.
Die Suppe könnt Ihr aus verschiedenen Zutaten kochen – abhängig davon was der Fleischer Eures Vertrauens im Angebot hat
– Knochen: gibt es selten in der Theke, auf Nachfrage hat das aber jeder Metzger. Wenn Ihr bekommt nehmt gerne Markknochen, das ergibt eine noch stärkere Brühe
– Beinscheiben: kennt man vom italienischen Ossobuco, durch den Knochen gekommt Ihr nicht nur Fleischbrühe sondern auch Knochenbrühe
– Rinderbrust: ergibt allein keine richtig kräftige Brühe, wenn man Rinderbrust zufügt kann man aber anschließend Suppeneinlage oder eben Ravioli daraus zaubern
Für den glutenfreien Nudelteig verwende ich immer dieses Rezept. Meist mit dem einfachen glutenfreien Alltagsmehl
Kräftige Rinderbrühe mit Ravioli
Zutaten
- 2 Bund Suppengrün
- 1 Stück Beinscheibe Rind
- 300 gr Rinderbrust
- 1 kg Suppenknochen mit Fleisch
- 2 EL Sherry nach Geschmack
- 2 Stück Lorbeerblätter
- 1 EL Pfefferkörner
- 1 EL Piment ungemahlen
- 2 TL Salz nach Geschmack
- 2 Stück Zwiebeln rot
Anleitungen
- Die Zwiebeln ungeschält halbieren, in 2 EL Öl anbraten und dann 10 min braten. Sie müssen richtig dunkel sein ohne aber zu verbrannt zu sein (sonst schmeckt die Suppe nicht)
- Suppengrün grob würfeln und ohne die Petersilie in einem sehr großen Topf in Öl andünsten.
- Die Knochen und die Beinscheibe gut abspülen (wenn Ihr den Metzger nicht gut kennt, gießt alles einmal mit kochendem Wasser über). Fleisch zu den Knochen geben und alles mit Wasser bedecken (bei mir waren das ca. 2,5 l). die Gewürze und die Zwiebeln mit dem Öl dazugeben.
- Nach dem ersten Aufkochen bildet sich Schaum, den schöpft Ihr einfach ab. Das Abschöpfen wiederholt ihr in der ersten Stunde noch ein paar mal, danach sollte sich kein Schaum mehr bilden. Auf kleine Flamme stellen, so dass das Ganze nur simmert und 6 h kochen lassen.
- Abkühlen lassen und kalt stellen. So setzt sich das Fett oben ab und klärt die Suppe nochmal. Dann das Ganze nochmal 5 h köcheln lassen, jetzt gebt Ihr die Rinderbrust hinzu. Die Brühe erst durch ein grobes, dann durch ein feines Sieb abgiessen, dabei das Gemüse nur ausdrücken wenn Ihr eine trübe Brühe mögt. Je weniger Schwebstoffe in der Brühe sind, desto klarer ist sie anschließend.
- Die Brühe nochmal ca 1 h köcheln lassen, jetzt nach Geschmack mit Sherry, Pfeffer und Salz würzen.
- Für die Ravioli rollt Ihr den Teig schön dünn aus, stecht mit einem Glas Kreise aus die Ihr mit Eigelb bepinselt. Die Rinderbrust (sollte von allein auseinanderfallen) in kleine Stückchen zerteilen (geht am Besten mit 2 Gabeln) und das Fett entfernen.
- Zu dem Fleisch könnt Ihr jetzt alles geben was Euch schmeckt. Ich habe noch ein paar Champignons klein geschnitten und in Butter angeschwenkt. Etwas 1 TL Füllung auf ein Nudelblatt geben, zusammenklappen und ca 10 min antrocknen lassen. Die Ravioli in der heißen Brühe ca 5 min ziehen lassen.
- Zum Anrichten entweder alles in einen Teller geben oder nur die Ravioli servieren und die Brühe aus einer Kanne aufgießen.