Nach meinem Fail mit BodyChange ist mir das Buch „Die Hormondiät“ von Sara Gottfried auf den Tisch geflattert.
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Das Buch erläutert, wie durch gezielte Ernährungsumstellung ein hormonelles Ungleichgewicht reguliert werden kann. Innerhalb von 3 Tagen wird jeweils ein Lebensmittel bzw. eine Lebensmittelgruppe vom Speiseplan gestrichen. Darunter sind alte Bekannte wie Getreide, Zucker oder Alkohol.
Am interessantesten für mich persönlich war der Abschnitt über Leptin. Leptin ist ein sogenanntes Protein-Hormon, es wird in den Fettzellen hergestellt und durch Insulin aktiviert. Es steuert das Sättigungsgefühl und die Bildung von Wachstumshormonen, bei vielen übergewichtigen Erwachsenen ist dieser Leptinstoffwechsel gestört (guter Artikel hier). Das zu viel vorhandene Fett sorgt zwar für einen hohen Leptin-Wert, durch chronische Entzündungen kann dieses Leptin aber nicht an die richtigen Rezeptoren ankoppeln. Die Folge ist mangelndes Sättigungsgefühl und fehlendes Hungergefühl…ein Teufelskreis in dem insbesondere Hashimoto-Patienten festsitzen. Ihr macht Diät (Low Carb), bewegt Euch aber habt trotzdem das Gefühl die Kilos kleben? Ihr kennt das: 2 Wochen super diszipliniert und dann Totalausfall und alles wieder drauf? Eigentlich habt Ihr genug gegessen, und trotzdem sind die Finger direkt in den Nüssen, Chips oder ähnlichem Knabberkram?
Woran erkenne ich, ob ich einen Leptinmangel habe?
Auf der (englischen) Seite von Sara Gottfried gibt es ein paar Fragen um herauszufinden ob Ihr einen Leptinmangel oder Resistenz habt
- BMI > 25
- Anfälle mit großem Appetit (Fressanfall)
- kein Hunger morgens
- Schwitzattacken
- Extreme Zunahme in den Wechseljahren
- Müdigkeit nach dem Sport
- Gelenkprobleme
- Hoher rT3-Wert
Es gibt noch mehr Fragen, wer hier 5x „Ja“ geantwortet hat, kann eine Leptinproblematik vermuten.
So weit, so deprimierend… und was kann man dagegen tun?
Das Schöne ist, dass viele Elemente der Low Carb-Ernährung hier helfen
- kein Obst/reduzierte Fruktosezufuhr: das bedeutet Verzicht auf Obst oder sehr zuckerhaltiges Gemüse wie Karotten oder Mais
- den Tag mit Proteinen beginnen, also z.B. Ein gekochtes Ei nach dem Aufstehen
- Verzicht auf Alkohol
- keine Zwischenmahlzeiten
- gute Öle verwenden. Ich benutze seit einiger Zeit MCT-Öl für meinen Salat und verwende eine Kokosöl-Rapsölmischung zum Braten
- keine Nachtschattengewächse Kartoffel, Tomate, Paprika)
- Mittags und Abends je min. 2 Tassen Gemüse, jeweils roh und gekocht
- Omega3-Fettsäuen ( in hochwertigem Fisch oder als Nahrungsergänzungsmittel)
- Bewegung nach dem Abendbrot, es hilft schon ein längerer Spaziergang
Es scheint leider erwiesen zu sein, dass bei Leptinproblematik das Abnehmen besonders viel Willenskraft benötigt. Der innere Schweinehund scheint durch dieses Problem so richtig bestärkt zu werden.
Für mich schließt sich hier langsam der Kreis der Ernährung. Ich werde mich nicht mehr auf einzelne Lebensmittel oder Ernährungskonzepte, sondern meinen Körper verlassen. Das Buch von Sara Gottfried hat mir ein paar sehr wertvolle Anregungen gegeben.